Journal
In diesem Journal
protokollieren wir unsere Arbeitstreffen und Exkursionen
und dokumentieren auf diesem Wege unsere Projektarbeit. |
25.11.2011 |
Die Preisverleihung des
Niedersächsischen KinderHabenRechtePreis 2011
„Zukunft
statt Herkunft“ (dritter Preis) für das Projekt "Du und ich -
Vielfalt als Chance"
erfolgte durch Schirmherrin Ministerin Aygül Özkan im hannoverschen GOP.
Einige Bilder
sind unter dem Menüpunkt "Fotos" zu sehen.
Ausführliche
Meldung und Begründung der Jury für das Projekt „Du und
ich – Vielfalt als Chance“.
Die Preisträger
-
Die prämierten Initiativen in kurzen Filmen auf der
Internetseite des Kinderschutzbundes
|
9.11.2011 |
Heute kam ein Kamerateam von "Politik zum
Anfassen e. V." zu uns an die IGS Kronsberg, um einen Videobeitrag über
unsere Schreibwerkstatt zu filmen. Der Film wird am Tag der
Preisverleihung am 25.11.2011 gezeigt.
Fotos zum Making of |
21.9.2011 |
Unsere Veranstaltung in Kooperation mit
dem Regionaldiakon Gunnar Ahlborn im Gemeindehaus der St.
Petri-Kirchengemeinde in Laatzen war gelungen: Wir haben das Projekt und
unsere Texte vorgestellt. Alles ist glatt gelaufen. Auch die
Presse hat berichtet.
Zu den Fotos des Abends |
29.6.2011 |
Heute haben wir unseren ersten Auftritt
für die Veranstaltung geprobt, die am Zeugnistag in der Aula stattfinden
soll. Corinna hat jedem von uns das Pogramm mitgebracht, sodass wir
genau wissen, in welcher Reihenfolge wir sprechen müssen. Es ist eine
komische Vorstellung, auf der Bühne zu sitzen und vor so vielen
Mitschülern unser Projekt und die Texte vorzustellen. Das
Auftritttraining hat uns aber gezeigt, dass wir das schaffen. Wird schon
... |
22.6.2011 |
Unser heutiges
Projekttreffen haben wir genutzt, um einen Blick auf das zu werfen, was
wir während der Projektzeit alles gemacht, erfahren und erlernt haben.
Gemeinsam überlegten wir und haben unsere Erlebnisse in Stichwörtern
festgehalten, die uns dazu dienen sollten, ein Resümee zu verfassen.
1. Internetseite
2. Berlinfahrt
3. für Integration/gegen Rassismus
4. Lektorieren
5. Ideen umsetzten
6. Ausflüge/Museum usw.
7. Einblick in die Politik
8. Texte schreiben zum Thema
9. Rollenspiel
10. Diskussionen
11. Vorurteile
12. Organisation
13. Verhaltensregeln
Die Leitstichwörter bieten gleichzeitig einen kurzen Überblick über
das Erarbeitete und zeigen, dass wir eine Menge in dem Halbschuljahr
unternommen und hinzugelernt haben. Unsere Statements sind unter dem
Menüpunkt "Texte" zu lesen. Sie werden auch in der
Projektdokumentation veröffentlicht. Insgesamt lässt sich sagen, dass
wir anhand unserer Resümees gemerkt haben, wie viel sich in einem
Zeitraum schaffen lässt – die Projektzeit ist wie im Flug vergangen.
Und eine tolle Neuigkeit haben wir heute noch erfahren: Am 06.07.11 ab
9:15 Uhr stellen wir in der Aula der IGS unser Projekt und einige Texte
vor, und das vor rund 120 Mitschüler/innen der 9. Jahrgangsstufe! Das
ist sehr aufregend und wir sind sehr gespannt.
Zum Abschluss der Stunde gab es ein Eis. Calvin und Gözim haben sich bei
strömendem Regen auf den Weg gemacht. Klatschnass sind sie zurückgekehrt
und während wir das Eis genossen, hätten wir beinahe nicht gemerkt, dass
die AG-Stunde schon zu Ende war. |
15.06.11 |
Während unseres heutigen
AG-Treffens haben wir uns gegenseitig die Listen von Vorurteilen
vorgestellt, die wir letztes Mal aufgeschrieben haben. Es ist schon
erschreckend, was dabei herauskam: Vorurteile, die sich hartnäckig
halten und die man immer wieder hört! Wir haben über die Vorurteile
diskutiert und wissen es besser: Alles Unsinn!
Unter dem Menüpunkt "Texte" kann man unsere gesammelten Vorurteile
nachlesen. |
08.06.11 |
Das heutige Projekttreffen
stand unter dem Motto "Vorurteile".
Wir haben uns mit Vorurteilen gegenüber Migranten im Alltag befasst, mit
Negativklischees, zum Beispiel: "Die wissen schon, wie man an (Sozial)-Geld
kommt" und mit emotional getragenen Vorbehalten, unter anderem: "Ich
würde auch keinem Dunkelhäutigen die Tür aufmachen." Wir haben erfahren,
wie die oft aggressiven Ausgrenzungstendenzen entstehen.
Arbeitsgrundlage war eine Studie der "Antidiskriminierungsstelle des
Bundes" von 2009.
Vom Internetportal "Helles-Köpfchen.de" haben wir einen Text erhalten
mit Wissenswertem über Vorurteile, zum Beispiel, dass es schlechte und
gute Vorurteile gibt.
Schlechte Vorurteile kennen wir alle, aber gute? Wenn ein Kind sagt,
"Papa kann alles" ist das ein gutes Vorurteil, denn es schützt, da das
Kind sich sicher fühlt. Später, wenn der Nachwuchs merkt, dass Eltern
nicht alles beeinflussen können, verliert das Vorurteil die schützende
Wirkung.
Fazit: Vorurteile lassen sich am besten abbauen, wenn man offen,
neugierig und unvoreingenommen Menschen begegnet, ihnen zuhört und mit
ihnen redet. Dass Vorurteile sehr gefährlich sein können, hat der Zweite
Weltkrieg gezeigt.
Unter dem Artikel gab es Leserkommentare, die wir uns angesehen und
diskutiert haben. Es war interessant, die Meinungen anderer Schüler zu
lesen.
Zum Schluss haben wir in Gruppen Vorurteile zusammengetragen, die wir
uns nächstes Mal gegenseitig vorlesen.
Hier die Links zu den beiden oben genannten Artikeln, die wir sehr
empfehlenswert finden:
www.migazin.de
www.helles-koepfchen.de |
01.06.11 |
Der Vorwurf „Die wollen
sich doch nicht integrieren“, ist unfair.
Was macht man als
integrationspolitische Sprecherin, Frau Dr. Lesemann?
Dieser Frage ging unsere AG-Gruppe am 1.6.2011 im Rahmen unserer
Projektarbeit nach. Für das Gespräch kam Frau Dr. Silke Lesemann,
Integrationspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion
Niedersachsen, eigens an die IGS Kronsberg zu unserem Projekttreffen.
Während unserer letzten AG-Stunde hatten wir uns Fragen überlegt, die
wir nun Frau Dr. Lesemann stellen wollten. Nach der Begrüßung durch
Projektleiterin Corinna Luedtke informierte uns die Politikerin über
ihre Person und schilderte uns ihren Werdegang:
Silke Lesemann wurde in Hildesheim geboren. Nach dem Abitur studierte
sie Geschichte und Soziologie an der Universität Hannover, anschließend
arbeitete sie im Stadtarchiv Hildesheim. Nach ihrer Promotion im Jahre
1993 im Fach Geschichte führten ihre beruflichen Stationen von den
Universitäten in Hannover und Potsdam zur Technischen Universität in
Braunschweig. Im Jahre 2008 kehrte sie zurück nach Hannover, dieses Mal
als Politikerin im Niedersächsischen Landtag, wo sie seit 2010 als
integrationspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion tätig ist.
Als Ortsbürgermeisterin lebt Frau Dr. Lesemann mit ihrem Mann und zwei
Söhnen in Bolzum bei Sehnde.
Nachdem wir uns nun ein Bild von der Politikerin machen konnten, stellte
Gözim die erste Frage: „Was macht man als integrationspolitische
Sprecherin?“
„Integration bedeutet Einbeziehen und gleiche Chancen für „Zugewanderte“
und „Einheimische“ zu schaffen. Ich achte darauf, dass das Thema
Integration in allen Politikfeldern behandelt wird. Das gilt für die
Bereiche Bildung und Gesundheit genauso wie für den Wohnungsbau und
alle anderen Politikfelder. Integration geht alle Menschen etwas an und
wirkt sich auf vieles aus.“
Jan will wissen, was die Politikerin veranlasst habe, zu uns in die
AG zu kommen.
„Zum einen kenne ich Frau Luedtke und ihre Schülerprojekte, zum
anderen muss man als Politiker rausgehen und sich unterhalten. Ich gehe
gerne an Schulen und spreche mit jungen Menschen.“
Auf Marcels Frage, wie sie zur Politik gekommen sei, erklärt sie,
dass sie sich schon als junger Mensch für die Allgemeinheit eingesetzt
habe. „In dem Ort, in dem ich aufgewachsen bin, gab es kein
Jugendzentrum. Ich habe mich mit anderen Jugendlichen zusammengetan und
gemeinsam haben wir ein Jugendzentrum aufgebaut. Später habe ich mich in
der Studentischen Interessenvertretung engagiert. Soziale Gerechtigkeit,
gleiche Rechte für Frauen und Männer waren mir schon immer wichtig.“
Ob der Politikerjob denn auch Spaß mache? Gözim lacht. Bei so
viel Politik den ganzen Tag kann er sich das offenbar kaum vorstellen.
„Ja, mein Beruf macht mir Spaß, weil er so abwechslungsreich ist. Heute
morgen war ich zum Beispiel im Innenausschuss. Es wurde über das Thema
‚Muss der Kampfmittelbeseitigungsdienst privatisiert werden oder nicht?’
diskutiert. Dann wieder beraten wir darüber, wie Asylsuchende am besten
ihren Lebensunterhalt bestreiten – mit Bargeld oder Gutscheinen.“
Als Mouna fragt, wie lang der Arbeitstag der Politikerin ist,
erfahren wir, dass Frau Dr. Lesemann gegen 9 Uhr das Haus verlässt und
oft nicht vor 20 Uhr wieder zurück ist. Aber auch dann ist der
Arbeitstag nicht immer vorüber. Am Abend werden E-Mails beantwortet,
Informationen im Internet gesammelt und Vorbereitungen für den nächsten
Tag getroffen. Und auch samstags gibt es Termine, manchmal sogar
sonntags. Und wenn dann endlich Feierabend ist, kann es passieren, dass
es an der Haustür klingelt und Frau Dr. Lesemann als Ortsbürgermeisterin
gefragt ist.
Calvin war es wichtig zu erfahren, was die Politikerin über die
„Doktortitelfälschung“ des Freiherrn zu Guttenberg sagt.
„Ganz schlimm, dass er den Betrug so lange verborgen gehalten hat“,
hören wir. Seine aktuellen Rechtfertigungen seien unfair. Zu Guttenberg
habe sich selbst entehrt und der Wissenschaft geschadet. Lehrreich für
uns war es, dass auf Mounas Frage, ob es Noten für eine Doktorarbeit
gebe, zu erfahren, dass – neben einem Gutachten – die Bewertungen
zumeist auf Lateinisch erfolgen. So wird eine Promotion zum Beispiel mit
„summa cum laude“ (mit höchstem Lob) ausgezeichnet, mit „magna cum
laude“ (mit großem Lob) oder „cum laude“ (mit Lob) „rite“ (befriedigend,
an manchen Hochschulen ausreichend).
Frau Dr. Lesemanns Doktorarbeit befasst sich mit der Stellung der
Frau im frühneuzeitlichen Hildesheim. Das wissenschaftliche Arbeiten
empfand sie als äußerst interessant, zum Beispiel anhand von
Informationen (aus Archiven und anderen Quellen) zu erfahren, wie die
wirtschaftliche oder rechtliche Situation von Frauen vor 400 Jahren war.
Zurück zur Politik: Wie kommen Anfragen an die Politik?
„Am besten schaut man, wer als Landtagsabgeordneter für die
Kontaktaufnahme infrage kommt. Man kann auch direkt an den Landtag
schreiben oder einen Brief an den Petitionsausschuss schicken.“
Wird man denn als Einzelner überhaupt wahrgenommen?
„Für den Einzelnen mag es schwieriger sein, wahrgenommen zu werden.
Gut ist es, wenn man eine Initiative bildet und eine Petition schreibt.
Zum Beispiel könnte die IGS eine Initiative gründen, um auf Missstände
oder Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen.“ Inwiefern ein Einzelner
trotzdem auch wahrgenommen wird, veranschaulicht die Politikerin am
Beispiel der Belange von Inhaftierten eines Gefängnisses.
„In der Sehnder Justizvollzugsanstalt sind ca. 400 Männer inhaftiert.
Ein Inhaftierter kann sich über schlechtes Essen oder Ähnliches
beschweren. Gözim fragt interessiert: „Wird das denn ernst genommen,
wenn ein Inhaftierter sich beschwert?“
„Jeder Mensch hat ein Recht, zum Beispiel auf gesundes Essen. Jeder
Mensch muss würdig behandelt werden – so steht es im Grundgesetz“,
erklärt uns Frau Dr. Lesemann.
Die Schülerinnen und Schüler wollen noch wissen, was Frau Dr.
Lesemann anders machen würde als Angela Merkel.
Aus aktuellem Anlass fällt das Stichwort „Atompolitik“. Für Frau Dr.
Lesemann ist Frau Merkels Haltung im Für und Wider von Atomenergie nicht
glaubwürdig.
Dass die Bundesregierung im viel diskutierten Bereich Integration gerade
die Integrationskurse gekürzt hat, ist für die Integrationspolitische
Sprecherin nicht nachvollziehbar. „Das ist schlecht, weil den Menschen
die Chance genommen wird, sich gut einzuleben. Der Vorwurf, „Die wollen
sich doch nicht integrieren, ist unfair“.
Wenn eine Politikerin deutlich Stellung bezieht – wie zum Beispiel
zum Thema Integration – ist der Beruf dann nicht manchmal sogar
gefährlich?
„Ich benötige keinen Personenschutz. Unter den niedersächsischen
Politikern haben nur der Ministerpräsident und der Innenminister
Personenschutz.“
Zum Abschluss des Gespräches betont Frau Dr. Lesemann, wie wichtig es
sei, dass man vom Wahlrecht Gebrauch mache, „dass jeder hingeht, denn
jede Stimme zählt. Jeder kann sich engagieren und etwas verändern. Um
sich einzusetzen, muss man die eigenen Interessen erkennen.“
Dass solch ein Gespräch ein guter Ansatz ist, politisch denken und
handeln zu lernen, zeigt das positive Feedback, das die Schülerinnen und
Schüler der Politikerin zum Abschluss geben. Die Diskussion hat vielen
von uns zu einem besseren Verständnis von Politik verholfen. Wir danken
Frau Dr. Lesemann, dass sie sich die Zeit für uns genommen hat.
Unter dem Menüpunkt „Fotos“ finden sich einige Aufnahmen zum Workshop. |
25.05.11 |
Wir haben unsere Texte
weitergeschrieben, die wir letztes Mal begonnen haben.
Und wir sind schon gespannt, wie sie sich auf unserer Internetseite und
in unserem kleinen Büchlein machen, das wir im September zum 10-jährigen
Schuljubiläum erhalten werden. |
18.05.11 |
Heute stand viel auf dem Programm:
Zu Beginn unseres AG-Treffens haben wir uns gemeinsam die
Projekt-Internetseite angeschaut, denn es hat sich einiges getan. Unter
„Fotos“ sind die Bilder unseres Workshops zu sehen und unter „Journal“
gibt es den ausführlichen Bericht. Unsere Lieblingsseite ist die mit den
Fotos, bei der wir immer viel kommentieren und lachen, wenn wir die
Aufnahmen sehen und uns erinnern.
Unter dem Menüpunkt „Presse“ konnten wir sehen, dass sich auch da so
einiges getan hat: Unser Projekt ist vom Historischen Museum auf
Facebook verlinkt worden; in den Kronsberg Nachrichten wurde unser
Projekt vorgestellt und unser Projekt wurde als unterstützender Beitrag
bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus aufgeführt. Unter
„Termine“ ist unser Gespräch am 1. Juni mit der Politikerin Dr. Silke
Lesemann angezeigt.
Dieses Gespräch haben wir vorbereitet und uns in Gruppen aufgeilt und
Fragen erarbeitet. Wir sind schon ganz gespannt auf den Termin.
Anschließend sind wir auf den Schulhof gegangen und haben uns mit
mehreren Rollenspielen überlegt, welche Situationen uns im Alltag
passieren können, in denen einem Gewalt begegnet. Wie man sich dabei
fühlt, wenn man zum Opfer oder auch Täter wird; wie es ist, teilnahmslos
zuzuschauen oder auch eingreifen zu wollen, das haben wir in diesen
gespielten Situationen erfahren.
Mit den neuen Eindrücken kehrten wir in den PC-Raum zurück und begannen
in Gruppen, neue Geschichten zu schreiben.
Zu unserem heutigen Projekttreffen gibt es unter „Fotos“ ein paar
Aufnahmen zu sehen. |
11.05.11 |
Heute haben wir einen
kleinen Ausflug gemacht und bei einem Eis rückblickend über unseren
Workshop in Berlin gesprochen. Zeitweise haben wir richtig lachen müssen
über das Erlebte, zum Beispiel die Rückfahrt im Zug von Berlin nach
Hannover. Sie wird uns wohl allen in Erinnerung bleiben.
Dann haben wir über den weiteren Verlauf unserer Projektarbeit
gesprochen, was es noch alles zu tun gibt und was uns noch erwartet.
Wir haben darüber abgestimmt, ob wir das Gespräch mit der Politikerin
Frau Dr. Lesemann vorbereiten wollen oder ob wir es spontan auf uns
zukommen lassen.
Die Mehrheit war dafür, es vorzubereiten. Das wollen wir beim nächsten
Projekttreffen machen. Unter anderem ... mehr wird noch nicht verraten. |
08.04.11
09.04.11 |
Zwischen Döner und Kästner
– unser Wochenend-Workshop in Berlin
Die schönen Dinge im Leben sind immer zu kurz. So auch unser Workshop,
der wie im Fluge verging. Die Jugendlichen hätten gerne noch viel mehr
Zeit in Berlin verbracht.
Während unseres Seminars haben wir uns mit der Thematik unseres
Projektes „Migration – Integration – Fremdenhass – Rassismus“
auseinandergesetzt.
Ermöglicht wurde unser Berlinaufenthalt auf Einladung des
Bundestagsabgeordneten Sven Christian Kindler in den Bundestag.
Die Schülerinnen und Schüler sind sichtlich beeindruckt, kurz nach
unserer Ankunft in Berlin vor dem imposanten Wahrzeichen Berlins, dem
Brandenburger Tor, zu stehen.
Da wir uns während der Projektlaufzeit inhaltlich auch mit der
Verfolgung und Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten
befassen, steht auch die Besichtigung des Holocaust-Mahnmals, dem
Stelenfeld unweit des Brandenburger Tores, auf dem Plan. Dort
beschäftigen sich die Jugendlichen nicht mit Daten und Fakten, sondern
erkunden und „erfühlen“ das Stelenfeld. In einem anschließenden Gespräch
unterhalten wir uns über unsere Empfindungen, wie es sich zum Beispiel
anfühlt, über den unebenen Boden zwischen den Stelen entlangzugehen und
was der Künstler mit den Unebenheiten vielleicht zum Ausdruck bringen
wollte. Dass die Stelen auch zum Verstecken und Jagen und Verjagen
geeignet sind, belegen die Jugendlichen ganz von allein. Auch das
Erlebnis des alten Kinderspiels „Packen“, dass es beim Entdecken des
anderen laut zugehen kann, sei es aus Schreck, entdeckt zu werden oder
aus dem euphorischen Aufschrei des Verfolgers heraus, das „Opfer“
geschnappt zu haben, lässt weitere Interpretationen zu.
Mit dem Besuch des Deutschen Bundestages beginnt unser
Freitagnachmittagprogramm. Interessant ist es, das gesamte
Parlamentsviertel zu sehen, das viele sonst nur vom Fernsehen kennen.
Nachdem wir die Personenkontrolle hinter uns haben, folgen wir einem
Vortrag im Plenarsaal. Wir erfahren viel über die historische und die
architektonische Entwicklung des Gebäudes und über die Geschichte des
deutschen Parlamentarismus. Interessant sind auch die Informationen rund
um das Parlamentsfernsehen.
Das geplante Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Herrn Kindler muss
wegen einer Ausschusssitzung von seinem Mitarbeiter Marcus Blumtritt
übernommen werden. Von Herrn Blumtritt erfahren wir viel über die Arbeit
eines Bundestagsabgeordneten und über die der Mitarbeiter. Natürlich
sprechen wir anlässlich der aktuellen Ereignisse in Japan auch über den
möglichen Ausstieg aus der Atomenergie und über erneuerbare
Alternativenergien.
Beeindruckend ist die anschließende Besichtigung der Reichstagskuppel
mit dem Blick über die Dächer Berlins. Allerdings ist es sehr windig und
recht kalt, sodass wir uns auf das bevorstehende Essen im Paul-Löbe-Haus
freuen.
Über einen Durchgang vom Reichstagsgebäude gelangen wir in das moderne
Gebäude. Im Vorübergehen nehmen wir die historische Ausstellung wahr,
die in dem Durchgang auf Glastafeln wichtige Stationen der deutschen
Parlamentsgeschichte dokumentieren. Vom Speisesaal aus genießen wir bei
Kartoffelsuppe mit Frikadellen den Blick auf die Spree.
Den Abend verbringen wir im Hotel. Von internationalen jugendlichen
Gästen beim Billardspielen umgeben, ist der Abend eine gute Einstimmung
auf das Vormittagsprogramm des nächsten Tages, nämlich die Erkundung des
multikulturellen Kreuzberg.
Schon früh starten wir mit S- und U-Bahn in Richtung Kreuzberg. Die
Jugendlichen erfahren viel über die Zuwanderung und hören, wie aus
Zuwanderern Einheimische wurden.
Berlin war schon immer geprägt von Zuwanderung, die mit den Hugenotten,
Schlesiern und den Wiener Juden einsetzte. Heute beleben unter anderem
türkische, polnische und schlesische Kreuzberger den Kiez. Dort, wo
Kirche, Moschee und Synagoge von Religionsfreiheit zeugen, erweckt der
Duft von Döner Kebab, Käsespätzle und Bouletten den Eindruck von
Vielfalt und Verschiedenartigkeit, die in stiller Eintracht hervorragend
harmonieren.
Dennoch bedeutet Religionsfreiheit nicht, dass sich Menschen jüdischen
Glaubens völlig frei zum Schabbat in die Synagoge gehen können. Die
Synagoge am Fraenkelufer wird polizeilich bewacht und am Schabbat wird
sogar die ganze Straße abgesperrt. Anschläge aus der Nachbarschaft
fürchtet man aber nicht.
Rund um den Kotbusser Damm und auch am Maybachufer ist eine gute
türkische Infrastruktur erkennbar. Türkische Einkaufsmärkte und
Modegeschäfte reihen sich an Barbiere, Bäcker und Fleischer. Auch
türkische Ärzte und Anwaltspraxen, Reisebüros und Banken sind vertreten.
Wir bewegen uns zwischen Orient und Okzident und gelangen zu unserer
letzten Station, dem Alevitischen Kulturzentrum in der Waldemarstraße.
Dort werden wir herzlich empfangen. Ein Herr beantwortet uns Fragen zu
den Aleviten und ihrem Kulturzentrum. Bei den Aleviten gibt es keine
Verbote, das gefällt uns besonders gut und die Musik steht im
Vordergrund aller Aktivitäten und Feiern. Wir bekommen Getränke und
werden zu der Trauerfeier, die in Kürze stattfinden soll, zum Essen
eingeladen.
Aber die Jugendlichen freuen sich auf ihre freie Zeit am Alexanderplatz
und entscheiden sich für die Weiterfahrt.
Während der U-Bahn-Fahrt sacken die Eindrücke. Vielleicht haben wir nach
der Erkundung Kreuzbergs erfahren, dass es gar nicht so wichtig ist
herauszufinden, ob die Menschen verschiedener Kulturkreise „nur“
nebeneinander herleben oder ob aus den verschiedenen Kulturen eine neue
gemeinsame Multikultur entstanden ist. Wir haben gesehen, dass ein
friedliches Miteinander der Kulturen in Kreuzberg offenbar funktioniert,
auch wenn zwischen Tradition und Anpassung soziale Spannungen
wahrnehmbar sind.
Nach dem Aufenthalt am regsamen Alexanderplatz machen wir uns auf zum
Gendarmenmarkt, von wo aus wir uns auf die Spuren der Bücherverbrennung
durch die Nationalsozialisten begeben und einer Zeit nachspüren, in der
viele Menschen in Lebensgefahr waren.
Dass der Gendarmenmarkt einer der Drehorte in Berlin für die
Neuverfilmung von „In achtzig Tagen um die Welt“ war, dürfte bekannter
sein als die Tatsache, dass der Platz von den Nationalsozialisten als
„Aufmarschplatz“ umgestaltet wurde. Wir stellen uns auf dem Platz auf
und orientieren uns dabei automatisch an einer gepflasterten Linie. Wir
fühlen uns unwohl, als wir erfahren, dass die Rasterstruktur im Boden
der ausgerichteten Aufstellung von Menschenmassen bei
Propagandaveranstaltungen diente.
Am Bebelplatz entdecken wir das Bücherverbrennungsmahnmal, das durch
eine in den Boden eingelassene Glasscheibe zu sehen ist und erfahren,
was 1933 auf diesem Platz geschehen ist. Durch die Glasscheibe sieht man
in einen Bibliotheksraum mit leeren Regalen, der genau 20.000 Bücher
aufnehmen könnte. So viele, wie die Nazis verbrannt hatten. Das
Heine-Zitat in einer Messingplatte auf dem Boden „Das war ein Vorspiel
nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen”
lässt uns erschaudern.
Dass auch der Kinderbuchautor Erich Kästner zu den verbrannten Autoren
gehörte, erstaunt manche. Als wir aber das Gedicht des Journalisten und
Schriftstellers „Wenn wir den Krieg gewonnen hätten“ hören, wundert es
uns nicht, dass die Nazis Kästners Schriften verbrannten.
Unser nächster Halt ist die Rosenstraße. Eindrucksvoll ist die
Geschichte der „arischen“ Frauen, die sich erfolgreich gegen die
Deportation ihrer jüdischen Männer eingesetzt haben. Ein Denkmal
erinnert an das couragierte Eingreifen der Frauen.
Am Hackeschen Markt im Hinterhof vom Haus Schwarzenberg e.V. schauen wir
uns die ehemalige Blindenwerkstatt Otto Weidt an und erkunden die
Ausstellungsräume. Wir sehen einen Film über Otto Weidt, der vielen
seiner jüdischen Angestellten half und vor den Nazis versteckte. Auch in
der Blindenwerkstatt selbst entdecken wir ein Versteck, das über einen
Schrank in einen geheimen Raum führt.
Vom Hackeschen Markt aus zählen wir die Stolpersteine bis zur Großen
Hamburger Straße, der „Toleranzstraße“ (hier liegen evangelische,
jüdische und katholische Einrichtungen eng beieinander).
Die Große Hamburger Straße blickt allerdings auf die traurige Geschichte
zurück:
Wir stehen vor einem alten jüdischen Friedhof mit dem Denkmal „Jüdische
Opfer des Faschismus“, das an der Stelle des ehemaligen Jüdischen
Altersheims errichtet wurde, das der Gestapo als Deportations- und
Sammellager diente.
Auch in der Großen Hamburger Straße sehen wir, dass jüdische
Einrichtungen geschützt werden müssen. Das Jüdische Gymnasium, das nicht
nur jüdischen Schülern offensteht, wird von der Polizei bewacht.
Fremdenhass, Rassismus und Antisemitismus bewirken auch heute noch, dass
jüdischen Schülerinnen und Schülern empfohlen wird, den Davidstern an
ihrer Kette in der Öffentlichkeit lieber unter der Kleidung zu tragen.
Mit vielen Eindrücken treten wir die Rückreise an. Eindrücke, die sich
bei den besonders Schreibambitionierten von uns später vielleicht einmal
in literarischen Geschichten oder Gedichten widerspiegeln werden.
Unter dem Menüpunkt „Fotos“ finden sich einige Aufnahmen zum Workshop.
|
06.04.11 |
Unser heutiges AG-Treffen haben wir der
Berlin-Fahrt gewidmet. Wir haben über das Verhalten im Bundestag und
während der ganzen Fahrt geredet. Wir haben auch noch die
Verhaltensregeln im Zug und bei den Ausflügen gesprochen.
Frau Luedtke hat für die Berlinfahrt ausführliche Informationsmappen
erstellt mit Programm und Infos rund um die Plätze und
Sehenswürdigkeiten, die wir besichtigen werden und Kartenausschnitten.
Wir erfuhren so, wann und wo wir uns treffen, wie wir fahren und wir
durften ein paar Programmpunkte mitbestimmen.
Wir alle freuen uns total auf die Berlinfahrt und können das Wochenende
kaum abwarten.
Berlin, Berlin, wir fahren nach BERLIN!!!!
L.B.&L.B. |
30.03.11 |
Am Anfang unseres Projekttreffens haben
wir über die bevorstehende Berlinfahrt gesprochen und Fragen geklärt.
Dann haben wir über die Texte diskutiert, uns in Gruppen aufgeteilt und
uns gegenseitig Verbesserungsvorschläge für die Geschichten gemacht. So
sind wir selbst zu Lektoren geworden und haben erfahren, was ein
Lektorat bedeutet und wie anstrengend es ist, über jeden Satz und die
verwendeten Wörter nachzudenken.
Asma & Ella |
23.03.11 |
„... und wenn ich
sterbe, dann bleibe ich auch hier.“
Gastarbeit in Hannover – Geschichten vom Kommen, Gehen und Bleiben
lautete das Motto der Ausstellung im hannoverschen Historischen Museum,
die wir im März 2011 besuchten.
Nach einer kurzen Einführung teilten sich die Schülerinnen und Schüler
in kleine Arbeitsgruppen auf. Zu einem bestimmten Unterthema erkundeten
die Teilnehmenden die Ausstellung, erarbeiteten Aufgaben und
beantworteten Fragen. Ihre Ergebnisse stellten sich die Jugendlichen am
Ende gegenseitig vor – eine Museumsfachkraft moderierte unterstützend
die Präsentation.
Die Themen:
1. Wie alles begann ...– Anwerbung und Einreise
2. Wohnen und Arbeiten
3. Begegnungen
4. Heimat
5. Vom „Gastarbeiter“ zum Einwanderer?
Wie alles begann
Einige Jugendliche setzen sich mit den Anfängen der „Gastarbeit“
auseinander. Ein Foto, das in einer deutschen Anwerbestelle für
ausländische Arbeiter in der Türkei aufgenommen wurde, zeigt Männer, die
von Ärzten untersucht werden. Aylin, Gözim und Julia sind sich einig, dass
die Aufnahme traurig wirkt. „Die Männer sehen ängstlich aus. Sie wurden
untersucht, und wenn sie nicht gesund waren oder Beschwerden hatten,
wurden sie abgelehnt.“
Die nächste Station präsentiert Koffer und Kostüm einer Frau, die 1969
im Alter von 33 Jahren nach Deutschland kam. Über 40 Jahre bewahrte sie
die beiden „Reliquien“ auf, „weil das Erinnerungsstücke sind oder
Geschenke von Freunden, die an die Zeit damals erinnern“.
Die Tafel „Wie alles begann“ erläutert, „dass man eine
Vermittlungsgebühr zahlen musste, um nach Deutschland zu kommen. Dort
angekommen, musste man sich einer Untersuchung unterziehen“.
Wohnen und Arbeiten
Die Firmen und Fabriken mussten den Arbeitern aus dem Ausland Wohnungen
bereitstellen. Viele Menschen wurden in Wohnheimen untergebracht.
Asma und Ella finden heraus, dass sich oft vier bis sechs Menschen ein
Zimmer teilen mussten und dass nicht selten nur eine Küche und ein
Badezimmer für sehr viel mehr Bewohner vorhanden waren. Privatsphäre gab
es unter diesen Umständen kaum – viele Arbeitsmigranten lebten unter
ärmlichen Bedingungen. Eine eigene Wohnung zu beziehen, gestaltete sich
schwierig.
„Die Arbeiter mussten viele Überstunden machen. Es war immer laut, oft
sehr warm und oft war die Arbeit gefährlich oder gesundheitsschädigend.
Viele Menschen arbeiteten in Fabriken, zum Beispiel in der Bahlsen
Keksfabrik, bei Telefunken oder der Hanomag. Andere wurden in den
Großküchen der Krankenhäuser eingesetzt, bei der Müllabfuhr und auf dem
Bau.“
Trotz vieler negativer Erfahrungen zeigt ein aufbewahrter Löffel eines
Arbeitsmigranten, dass es auch Hilfe aus der Nachbarschaft gab. „Er hat
den Löffel aufgehoben, weil er einerseits eine Erinnerung an die Hilfe
vom Naturfreundehaus in der Eilenriede war, andererseits aber auch an
die schlechte Lebenssituation“.
Begegnungen
Viele „Gastarbeiter“ hatten es schwer, sich in der neuen Umgebung
einzuleben. Die meisten gingen davon aus, bald wieder in die Heimat
zurückzukehren, wenn sie genügend Geld verdient hätten. Einige wollten
sich mit dem Geld eine neue Existenz im Heimatland aufbauen.
Laura und Lydia beschäftigen sich mit der einsetzenden Integration: Die
neu geknüpften Kontakte mit Kollegen und Nachbarn führten zu
Bekanntschaften und Freundschaften. Aber auch der Kontakt zu Menschen
der jeweils eigenen Herkunftsländer führten zu einem neuen Heimatgefühl.
Zudem gründeten sich Vereine, die sich der „Pflege von Gebräuchen und
Sitten“ der Heimatländer verschrieben.
„Dem Fußballverein A.S. Pro Patria gehörten erst Italiener an, später
auch Deutsche und Menschen anderer Nationalitäten. Die Nationalitäten
vermischten sich und trugen zu einem besseren Lebensgefühl bei.“
Ein Pressefoto in der Ausstellung zeigt „Gastarbeiter“, die sich
sitzender- und stehenderweise am Bahnhof aufhalten. Andere Fotos zeigen
private Schnappschüsse der Arbeitsmigranten.
Die Aufnahmen veranschaulichen das fremdartige Empfinden der Deutschen
gegenüber den Arbeitsmigranten, das sich auf dem Pressefoto
widerspiegelt. In südlichen Ländern ist es seit jeher üblich, sich
draußen aufzuhalten, miteinander zu kommunizieren – in Deutschland
kannte man das damals nicht.
Die privaten Fotos spiegeln Momente der Nähe, wenn etwa Familien auf dem
Rasen sitzen und picknicken. Die Deutschen fanden das zunächst
befremdlich – später machten sie es nach.
Wie schwierig es aber mitunter war, die deutsche Sprache zu erlernen,
recherchieren Laura und Lydia. In der Schublade einer Vitrine finden sie
ein Wörterbuch. Die Frau, der es gehörte, wollte gerne die deutsche
Sprache erlernen. Wechselschicht und ein strenger Chef ließen das nicht
zu.
Heimat
Viele Arbeitsmigranten lebten irgendwann länger in Deutschland als in
ihrem Herkunftsland. In der ursprünglichen Heimat hielten sie sich oft
nur noch während des Urlaubs auf. Mit den im Laufe der Zeit
einhergehenden Veränderungen eines Landes, ihres Herkunftslandes, waren
sie oft überfordert, da sie die Umschwünge und Fortentwicklungen nicht
vor Ort miterleben konnten. Für viele wurde so Deutschland zur neuen
Heimat.
In einer Vitrine schauen Nikola und Mouna sich Souvenirs an, die
„Gastarbeiter“ aus dem Urlaub im Herkunftsland mit nach Deutschland
gebracht hatten. Die beiden Schülerinnen gehen der Frage nach, ob die
Souvenirs für die Arbeitsmigranten eine andere Bedeutung hatten als für
Touristen. Sie meinen, dass die mitgebrachten Dinge an das frühere Leben
in der alten Heimat erinnern. Jeder Gegenstand kann eine Geschichte in
sich bergen oder bewahren und Emotionen wecken.
Mouna und Nikola betrachten ein Foto, auf dem Griechen und Spanier gegen
die politischen Machthaber in ihren Herkunftsländern in Deutschland
demonstrieren. „Warum haben sie das wohl gemacht, obwohl sie in
Deutschland lebten?“, lautet eine Frage auf dem Arbeitsbogen des
Historischen Museums. Die beiden nehmen an, dass die Bindung zu den
Familien in der Heimat immer noch stark war. Von Deutschland aus konnten
sie nicht direkt helfen. Aber mit Demonstrationen konnten sie auf
soziale Missstände oder Ungerechtigkeiten aufmerksam machen und so den
Angehörigen indirekt helfen.
Auf die Möglichkeit zur Kommunikation mit den Lieben in der Ferne weist
ein Tonbandgerät auf einer Vitrine hin. In den Schubladen finden Mouna
und Nikola weitere Informationen: Durch das Hin- und Herschicken der
Tonbänder wurde eine Unterhaltung ermöglicht – Handys gab es damals noch
nicht und das Telefonieren war nicht überall möglich und zudem auch
teuer.
Vom „Gastarbeiter“ zum Einwanderer?
Seit den 1970er Jahren holten viele Arbeitsmigranten ihre
Familienangehörigen nach Deutschland. Andere wiederum heirateten in
Deutschland, bekamen Kinder und schlugen somit Wurzeln in der neuen
Heimat. Die ursprünglichen Pläne, eines Tages in das Herkunftsland
zurückzukehren, wurden häufig aufgegeben.
Anhand von Familienfotos spüren Calvin, Jan und Marcel diesem Umbruch in
der Geschichte der Arbeitsmigration nach.
Sie recherchieren den Weg der kleinen Hava, die zunächst, getrennt von
ihren Eltern, in der Türkei zurückbleiben musste. Zwei Jahre später
holten ihre Eltern sie nach Deutschland, wo sie eingeschult wurde und
mit ihrer Familie blieb.
Später wurden Konzepte für den Umgang mit „ausländischen“ Kindern
entwickelt, diese Integrationsmaßnahmen bewirkten, dass sich viele
„Gastarbeiter“ in Deutschland heimisch fühlten. Dass die Kinder
eingeschult wurden, in Deutschland aufwuchsen und zur Schule gingen,
brachte viele „Gastarbeiter“ zum Umdenken. Sie wollten, dass ihre Kinder
erst einmal die Schule beendeten. Der Gedanke zurückzukehren, war
überholt.
Das Gedicht des Spaniers Pablo Martin Salgado veranschaulicht die
schwierige Lebenslage, mit der die Arbeitsmigranten zurechtkommen
mussten.
Calvin, Jan und Marcel stellen fest: „Früher war er traurig, weil er
seine Familie in Spanien verlassen musste. Als er wieder nach Spanien
zurückkehrt, ist er traurig, weil seine Kinder in Deutschland geblieben
sind.“
Die in der Ausstellung erworbenen Informationen verhalfen den
Teilnehmenden zu einem tieferen Verständnis hinsichtlich der Wurzeln der
Menschen mit Migrationshintergund in der Bundesrepublik, die oft bei den
sogenannten "Gastarbeitern" liegen.
Die Ursachen und den Verlauf der in der Zeit einsetzenden
Fremdenfeindlichkeit diskutieren wir während der Projektlaufzeit. Die
Ausstellung war der Auftakt in den Einstieg des Themenkomplexes
"Migration – Integration – Fremdenfeindlichkeit – Rassismus." unseres
Projektes.
Corinna Luedtke
Unter dem Menüpunkt
„Fotos“ finden sich einige Aufnahmen zu unserem Museumsbesuch. |
09.03.11 |
Heute waren wir im PC-Raum und haben
unsere Texte, die wir verfasst haben, abgetippt.
Außerdem sprachen wir über unseren Museumsbesuch am 23.3.2011 und über
die Berlinfahrt. Wir schauten unsere neue Homepage an mit unseren Fotos,
die wir am ersten Tag unserer Arbeitsgemeinschaft aufgenommen hatten.
Wir finden unsere Internetseite richtig cool.
Zudem schauten wir unser Hotel in Berlin an, wo wir übernachten werden.
Die meisten haben schon entschieden, mit wem sie in einem Zimmer
schlafen werden, weil wir das Workshop-Wochenende in Berlin kaum
abwarten können.
Marcel und Gözim |
02.03.11 |
Am Anfang der Stunde haben wir den Ablauf unseres heutigen AG-Treffens
besprochen. Danach arbeiteten wir weiter an den Geschichten, die wir
letztes Mal angefangen haben zu schreiben. In der zweiten Stunde trafen
wir uns, um uns unsere eigenen Geschichten vorzustellen. Die erste
Geschichte heißt: “Vom Opfer zum Täter“ von Gözim
und Marcel. Die zweite Geschichte heißt: “Das Vergewaltigungsopfer“ von
Ella, Mouna und Asma. Als nächstes kamen Lydia und Laura mit “Blackline“
dran. Zum Schluss waren wir, Julia und Aylin, mit unserer Geschichte an
der Reihe: „Ein Tag, wie jeder andere, eigentlich“.
Zum Abschluss haben wir besprochen, was in der nächsten AG-Stunde auf
dem Programm steht.
Julia und Aylin |
23.2.2011 |
Am Anfang
haben wir über die Berlinfahrt gesprochen.
Anschließend hat Frau Luedtke uns eine Geschichte vorgelesen. Die
Geschichte heißt ,,Nur eine Schulgeschichte“ von Irmela Brender.
Nachdem wir über die Geschichte diskutiert hatten, haben wir uns in
Gruppen aufgeteilt und begannen zum Thema Mobbing eine Geschichte zu
verfassen, die wir nächste Woche weiterführen (schreiben) werden.
Am Ende hat uns Julia ihre Geschichte „Ein Tag wie jeder andere,
eigentlich“ vorgelesen.
Asma & Ella |
16.2.2011 |
Zuerst hat sich Corinna
Luedtke vorgestellt und danach haben wir über das Projekt geredet.
Frau Luedtke hat uns dann über das Projekt „Schreiben gegen das
Vergessen“ erzählt, das sie an der Albert Einstein Schule
durchgeführt hat. Wir haben auch über die bevorstehende Berlinfahrt
gesprochen, auf die wir uns schon sehr freuen. Danach haben wir
Schüler uns auch vorgestellt. Wir haben auch noch darüber geredet,
wie der Ablauf der AG ist und wir haben sehr viel gelacht.
=)
Laura B.
Lydia B.
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